Der 12. Oktober, ein sonniger Samstag im Herbst, stand ganz im Zeichen der Feuerwehr!

Bereits zum vierten Mal hatten die Kameraden die Möglichkeit, an insgesamt drei Übungen, die ab 13:30 Uhr stattfanden, teilzunehmen. Dabei stand ihnen frei, an allen Übungen teilzunehmen oder zwischendurch zu den Szenarien um 15:00 bzw. 16:30 Uhr einzusteigen.

Nachdem sich eine Vielzahl der Mannschaft gegen 13:00 Uhr im Feuerwehrhaus eingefunden hatte, begann Oberbrandmeister (OBM) Roman Eichberger – in seiner Position des 1. Zugskommandanten – die Mannschaft grob einzuteilen. Hier wurden z.B. die Maschinisten und Gruppenkommandanten der beiden Fahrzeuge aufgrund ihrer Ausbildung definiert.

Pünktlich um 13:30 Uhr ging die Alarmierung auf die Fahrzeug-Tablets ein!

Teil 1 – 13:30 Uhr

Übung 1 – Gestürzter Radfahrer im Wald

Um dieses Szenario hatte sich die Mannschaft des HLFs zu kümmern. Ein Radfahrer sei im Wald zu Sturz gekommen und benötigt rasche Hilfe. Einsatzadresse lautete „Bründelweg“. Glücklicherweise wurden in der Alarmierung die genauen Koordinaten übermittelt, sodass man sich rasch einen Anfahrtsweg überlegen konnte.

An der Einsatzstelle suchte der Gruppenkommandant Sachbearbeiter (SB) Lukas Niedermayer den genauen Unfallort. In der Zwischenzeit machten sich auch zwei weitere Kameraden auf den Weg, um die undurchsichtige Waldstelle besser abzudecken und schneller reagieren zu können.

Unter anhaltendem Funkverkehr wurde laufend Ausrüstung an die Unglücksstelle gebracht. Da der Radfahrer in einem Graben zum Liegen kam, musste sich die Mannschaft an einem Baum gegensichern.

Anschließend wurde der Verletzte mittels Korbschleiftrage zurück zum Fahrzeug gebracht. Der Abstieg stellte sich aufgrund der unwegsamen Gegebenheiten im Wald als äußerst herausfordernd und schweißtreibend heraus!

Übung 2 – Radfahrer unter PKW

Zu dieser Einsatzadresse wurde das Rüstlöschfahrzeug (RLF) unseres Fuhrparks alarmiert. Die Kameraden fanden eine eingeklemmte Person unter einem Fahrzeug vor.

Unverzüglich wurde die Unfallstelle abgesichert sowie das Fahrzeug gegen Wegrollen und Einfedern befestigt.

Anschließend wurde die Person rasch durch den Einsatz von Hebekissen befreit!

Teil 2 – 15:00 Uhr

Nach einer kurzen Pause im Feuerwehrhaus, bei dem es die Möglichkeit zur Stärkung gab, ging es mit zwei Brandeinsätzen weiter:

Übung 3 – Fahrzeugbrand am Parkplatz der Volksschule Enzersfeld

Aus unbekannter Ursache kam es zu einem Vollbrand eines PKWs im Bereich der Volksschule Enzersfeld.
Bestens dafür geeignet, rückte das RLF mit seinem 2000 Liter Wasser und 200 Liter Schaummitteltank zum Einsatz aus.

Bereits auf der Anfahrt rüstete sich ein Atemschutztrupp aus. Begonnen wurde ein Löschangriff mit einem C-Hohlstrahlrohr und Wasser. Nachdem der Brand gelöscht war, wurde das Fahrzeug aufgrund unterschiedlicher Flüssigkeiten und um ein erneutes Entzünden zu verhindern, mit Schaum geflutet. Hier kam das Mittelschaumrohr zum Einsatz!

Übung 4 – Brand zweier Holzhaufen im Bereich der Kläranlage Enzersfeld

Das Hilfeleistungsfahrzeug (HLF), welches kein Wasser mit sich führt, wurde ebenso zu einem Brand alarmiert. Da sich am Areal der Kläranlage eine ortsfeste Saugstelle befindet, wurde vom Einsatzleiter beschlossen, mittels Tragkraftspritze von dieser anzusaugen.

Anschließend kümmerten sich zwei Atemschutzgeräteträger um das Löschen beider Haufen.

Teil 3 – 16:30 Uhr

Übung 5 – Verkehrsunfall mit einem LKW, zwei PKW und mehreren eingeklemmten Personen

Um halb fünf erfolgte die Alarmierung zu einem schweren Verkehrsunfall im Bereich der Scheunenstraße/Abt-Bonifaz-Straße. Aufgrund des großen Ausmaßes, wurden zu dieser Übung auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn sowie das Rote Kreuz hinzugerufen.

Kurz nach Eingang des Notfalls traf bereits unser erstes Fahrzeug an der Unfallstelle ein.
Einsatzleiter OBM Roman Eichberger und sein Gruppenkommandant OBM René Reichmann erkundeten die Fahrzeuge koordiniert und verschafften sich so einen Überblick über die Lage, die Anzahl der beteiligten Personen und die Verletzungen der betroffenen Unfallopfer.

Da es direkt beim Geschehen kräftig rauchte, wurde umgehend einer Löschleitung vom RLF gelegt. Zeitlich kümmerte sich ein weiterer Trupp um die Bereitstellung des hydraulischen Rettungssatzes und der Bestückung der Bereitstellungsplane.

Wenige Augenblicke später traf auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn ein. Bei der Übergabe zwischen dem Einsatzleiter Enzersfeld und den Gruppenkommandanten aus der Nachbarfeuerwehr ging folgende Aufgabeneinteilung hervor:

KLFA-T (Kleines Löschfahrzeug mit Allrad und Tunnelausrüstung):

Da es insgesamt vier verletzte/eingeklemmte Personen gab, unterstützte ein Teil der Königsbrunner Mannschaft mit ihrem hydraulischen Rettungssatz und kümmerte sich um die Betreuung bzw. Rettung der Personen. Zusätzlich wurde auch gemeinsam an Rettungsaktionen gearbeitet!

HLFA-2000/100 (Hilfeleistungsfahrzeug 2 mit 2000 Liter Wasser und 100 Liter Schaummittel):

Die Mannschaft des Hilfeleistungsfahrzeugs 2 musste einen auslaufenden Tank abdichten und die ausgelaufene Flüssigkeit ordnungsgemäß binden. Da das Plastikfass kaum abdichten ging, entschieden sie sich für ein Umpumpen in eine Auffangwanne. Zusätzlich wurde ein Löscheimer untergestellt sowie einen Plane untergelegt.

Bei Verkehrsunfällen mit Personen ist grundsätzlich auch die Rettung fixer Bestandteil der Einsatzorganisationen vor Ort. So auch bei unserer Staffelübung!

Rotes Kreuz der Bezirksstelle Korneuburg

Kurz nach unserer Alarmierung um 16:30 Uhr traf auch das Rote Kreuz mit zwei Fahrzeugen ein.

Gemeinsam wurde die Rettung der eingeklemmten bzw. verletzten Personen untereinander besprochen. Nachdem die Unfallopfer von den Feuerwehren befreit waren, übernahmen die Helfer des Roten Kreuzes und kümmerten sich professionell um die weitere Betreuung.

Beobachter

Die Ausarbeitung der heurigen Übung lag diesmal beim Kommando unserer Wehr. Neben Kommandant OBI Christof Eichberger, BI Wolfgang Knie, V Daniel Musil und VM Gerhard Schwarz war auch Unterabschnittskommandant HBI Bernhard Hermann den ganzen Nachmittag über dabei!

Auch das Rote Kreuz hatte bei der letzten Übung eine Beobachterin ausgewählt, die vor allem den Ablauf ihres Teams sehr genau beobachtete.

Resümee & Danksagung – 18:00 Uhr

Nachdem alle Fahrzeuge versorgt waren und die Unfallfahrzeuge von den Fahrbahnen entfernt wurden, versammelten sich die Mannschaften im Feuerwehrhaus Enzersfeld.

Während die Feuerwehren in der Fahrzeughalle Platz nahmen, führte das Rote Kreuz ihre Nachbesprechung im Schulungsraum unseres Hauses durch.

Im Zuge unserer Nachbesprechung kamen die jeweiligen Einsatzleiter/Gruppenkommandanten zu Wort und blickten noch einmal fachlich auf die vergangenen Einsätze bzw. den gemeinsamen Nachmittag zurück.

Besonders hervorgehoben wurde die gute Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren und die gute Koordination mit dem Roten Kreuz!

Nach dem fachlichen Teil bedankte sich Kommandant Christof Eichberger noch bei allen Beteiligten für das zahlreiche Erscheinen und die tolle Übungsbeteiligung!

Wir möchten uns zudem bei allen Privatpersonen bedanken, die die Übungen aus sicherer Entfernung beobachtet haben und uns mit ihrer Anwesenheit und ihrem Interesse ihre Wertschätzung entgegen gebracht haben!

Ebenso DANKE an das Team der realistischen Notfalldarstellung des Roten Kreuzes für das realitätsgetreue inszenieren der vier Statisten.

Ein herzliches Dankeschön gilt ebenso dem Unternehmen „Erdbewegung Truhetz“ aus Königsbrunn, für das kostenlose Deformieren der Übungsfahrzeuge!

Bei einem gemeinsamen Abendessen aller Beteiligten mit Schnitzel und Salat gab es noch die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen und zu plaudern.