Über den gesamten Nachmittag verteilt, fand an diesem Samstag zum ersten Mal bei uns in der Feuerwehr Enzersfeld eine sogenannte Staffelübung statt. Übungsorganisatoren waren die zwei Zugskommandanten sowie die zwei eingeteilten Zugtruppkommandanten.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde wurde der Ablauf besprochen und anschließend wie folgt mit den Szenarien begonnen:

Übung 1

Während einer Bewegungsfahrt, wurden wir via Funk zu einem „T1 – Person auf Dach“ gerufen. Bei Dacharbeiten kam ein Arbeiter zu Sturz und konnte aus eigener Kraft das Dach nicht mehr verlassen. Die Mannschaft des zuerst eingetroffenen RLFAs entschloss sich für eine Rettung unter Einsatz einer Leiter. Als weitere Herausforderung stellte sich ein Fahrzeug, das genau im Bereich des geplanten Leiterstellplatzes geparkt war, dar. Vom Einsatzleiter wurde somit das mittlerweile eingetroffene HLFA1 beauftragt, den PKW mittels Rangierroller ortszuverändern. Kurz darauf konnte die Mannschaft den verletzten Mann erfolgreich vom Dach unseres Feuerwehrhauses retten. Besonders geachtet wurde während der Übungen auf koordiniertes Vorgehen sowie sauberes und sicheres Arbeiten.

Versorgung & Pause

Zwischen den jeweiligen Übungen gab es Zeit, um die Fahrzeuge bzw. Geräte zu versorgen und auch, um sich selbst zu stärken. Sofern noch Zeit übrig war, wurden allgemeine Tätigkeiten im Feuerwehrhaus, wie zB. Laub zusammenkehren, durchgeführt.

Übung 2

Die zweite Übung teilte sich in zwei Unterübungen auf. So wurde das HLFA1 zu einer Personenrettung in einen Weinkeller gerufen und zugleich das RLFA zu einem Flächenbrand am Pappelspitz via Funk alarmiert.

Unter Einsatz von schwerem Atemschutz wurde die zusammengebrochene Person durch Verwendung des Spineboards aus dem engen Weinkeller gerettet. Nach der Einrücke-Meldung an die Übungsleitung wurden wir sofort zu einem Folgeeinsatz – nämlich der Unterstützung beim zeitgleich laufenden Flächenbrand – hinzualarmiert.

Aufgrund der großen Fläche, die unter Brand stand, war die komplette Mannschaft bereits mit insgesamt drei C-Rohren voll ausgelastet, sodass die Unterstützung gerade rechtzeitig eintraf um gemeinsam an der Bekämpfung zu arbeiten.

Um die löschenden Rohre auch weiterhin mit genügend Wasser versorgen zu können, entschloss man sich sehr schnell mittels zweier Pumpen aus dem nahegelegenen Eisteich anzusaugen.

Als Herausforderungen in diesem Szenario stellten sich vor allem viele gleichzeitige, unterschiedliche Anforderungen heraus. So mussten zB. Schlauchbrücken aufgebaut werden, um Fahrzeugen das Passieren zu ermöglichen.

Gastbeitrag

Zwischen der zweiten und der letzten Übung hat unser Kommandant einen mehrstöckigen Wohnhausbrand mit Hilfe eines Modellhauses am Platz hinter dem Feuerwehrhaus demonstriert. Es wurde sehr genau auf die unterschiedlichen Stufen des Brandes und den damit verbundenen Gefahren für uns Feuerwehrmitglieder eingegangen.

Es konnten zB. die Entzündung der Rauchgase – die sogenannten Dancing Angels beobachtet werden. Weiters wurde veranschaulicht, was passiert, wenn man ein Fenster öffnet und das Feuer auf einmal vermehrt Sauerstoff erhält. Mittels Sprühflasche wurden auch die Löschmethoden wie zB. der Sprühstrahl veranschaulicht.

Übung 3

Die herausforderndste Übung war nicht zuletzt wegen der einbrechenden Dunkelheit, die letzte Übung dieses Samstags. Alarmiert wurden wir zu einem Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen in die stillgelegte Schottergrube Enzersfeld.

Bei der Erkundung der Einsatzstelle wurden sofort alle vier Personen gefunden. Nach dem korrekten Positionieren der Fahrzeuge wurde umgehend mit der Sicherung der Unfallfahrzeuge und anschließend sofort mit der Befreiung der Personen begonnen.

Während der Aufbauarbeiten entzündete sich plötzlich ein kleines Feuer, das rasch durch den bereits beauftragten Brandschutz (C-Rohr) gelöscht werden konnte.

Unter Einsatz des hydraulischen Rettungssatzes wurde zuerst die rechte Hintertüre des silbernen Fahrzeugs geöffnet, welches sich als sehr anstrengend erwies. Während des gesamten Rettungsvorgangs war zudem ein Kamerad im Unfallfahrzeug, der sich um den Schutz und die Betreuung der verletzten Person kümmerte.

Sobald diese Person an die Rettungskräfte übergeben wurde, ließ die Einsatzleitung die Rettungsplattform aufbauen, um besser in der erhöhten Position der Beifahrertür des gelben Fahrzeugs arbeiten zu können.

Nach insgesamt 28 Minuten waren alle Personen gerettet und wir beendeten die Übung mit einer Nachbesprechung.

Versorgung und Ausklang

Nachdem die Einsatzfahrzeuge versorgt waren, wurde der ereignisreiche Nachmittag bei einem gemeinsamen Essen gemütlich beendet.